4/19/2008

Jobsuche geht in die entscheidende Phase

Die Wochen begann schon mal ordentlich scheiße. Das kann man wohl mal sagen. Montagabend hatte ich der Hippi-Mutti erstmal gesagt: Au revoir und auf nimmer Wiedersehen. Leider ist danach dann das Auto nicht mehr angesprungen. Mist. Aber nicht ganz schlimm: Hatte nur morgens vergessen das Licht auszumachen. Mmhh. Und was nun? Also ab zum Nachbarn, der mich an den nächsten verwiesen, der dann aber doch – ohne zu klingeln oder fragen – bei besagtem ersten Nachbarn ins Haus gegangen ist und ein Auto-Starter-Kit herausgeholt hat. Das Ding schließt man nur kurz an die Batterie an und startet damit das Auto. Kinderleicht. Morgens hatte ich noch einige Wohnungsbesichtigungen für Kathrin und mich für den Abend ausgemacht. Kathrin muss ja auf alle Fälle ausziehen und ich ziehe hier auch aus!
Als wir dann später am Abend noch mal kurz bei mir vorbeigeschaut hatten, hat die Hippi-Mutti erstmal versucht Kathrin die Grenze zu zeigen. Das hätte sie wohl besser nicht gemacht. Kathrin hat die Herausforderung natürlich angenommen und ihr erstmal in ordentlichem Ton vor Augen geführt, wie dumm sie doch eigentlich ist. Hippi-Mutti sagte: Kathrin du darfst hier nicht mehr duschen. Das kostet zu viel. Außerdem: Steve: Du darfst die tragbaren Heizlüfter tagsüber nicht benutzen. Das ist auch zu teuer. Die darf nur sie abends in ihrem Zimmer benutzen…. Das muss man sich mal vorstellen, oder? Da wusste ich dann wirklich nicht mehr, was ich sagen sollte. Kathrin ging es nicht so und sie hat ihr ordentlich die Leviten gelesen. Die Hippi-Mutti sucht nach ihren Angaben einen Mitbewohner, der arbeitet und den ganzen Tag nicht da ist. Sie im Gegenzug ist 35-45 und immer noch oder schon wieder Student und den ganzen Tag daheim. Na mal sehn, ob sie einen neuen Trottel findet. Warum bin ich hier eigentlich überhaupt jemals eingezogen?
Später am Abend haben wir uns dann noch 2 Wohnungen angeschaut bzw. eigentlich 2 Häuser, wo jeweils ein großes Zimmer frei ist. Das erste ist in Mt. Albert und es wohnt noch ein Pärchen drin (Engländer und Kiwi(in)). Beide vielleicht knappe 10Jahre älter als wir. Er Kite-Surfer. Das Haus wirklich neu. Kein Schimmel (Juhu!). Wir haben sogar unser eigenes Bad. Das Zimmer hat schon ein riesiges Bett und wir hätten sogar noch einen kleinen Raum, den wir als Wohnzimmer nutzen könnten, wenn wir wollten (inkl. Sofa). Kathrin hat sich gleich verliebt in die Bude. Ich eigentlich auch. Die beiden sind auch sehr sehr nett und scheinen nicht so abgedreht, wie die anderen zu sein. Wir haben uns zwar noch die andere Wohnung angeschaut, die auch wirklich sehr sehr gut war (nur leider unser Zimmer unmöbliert). Aber eigentlich hatten wir uns schon entschieden. Abends noch kurz bei den beiden angerufen und gefragt, ob sie uns auch wollen. Und ja: sie wollen. Perfekt. Also werden wir dann am 28.April bei den beiden einziehen. Endlich raus aus meiner Schimmelbude.
Dienstag und Mittwoch bestanden dann aus Vorstellungsgesprächen bei Job Agenturen. Dienstag war Enterprise Recruitment dran. Am Mittwoch dann Global Carreer Link. Bei Enterprise musste ich sogar noch 2 Computer Tests zu C# und ASP.Net machen. Oh man. Aber wenigstens überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt. Das ist doch mal was, oder? Jetzt sollte es mit dem Job doch was werden, oder?
Mittwochabend kam dann endlich so etwas, wie der Durchbruch. Larry – mein erster und wohl auch engagiertester Job Agent – hat mich angerufen und berichtet, Right Hemisphere will von ihm eine Hausnummer, sprich Gehaltsvorstellung, haben und er soll meine Referenzen checken. Referenzen checken. Das wird dann wohl nicht ganz so leicht. Erst mal alle Kontaktdaten von Brasilien und Deutschland rausgesucht und ihm mitgeteilt. Die betreffenden Personen gleich mal vorgewarnt. Allein das hat schon eine halbe Ewigkeit gedauert. Die haben alle auch gleich munter geantwortet und wohl recht gutes über mich berichtet. Auf alle Fälle, war es Donnerstag dann soweit. Right Hemisphere macht mir ein Jobangebot. Ich nehme an. Die Sache ist gegessen. Jetzt muss ich nur noch hin, am Freitag – heute also und es abholen und unterschreiben. Ich bin endlich nicht mehr Jobsuchend! Juhu! Am 5.Mai soll es losgehen. Somit hab ich jetzt noch 2 Wochen zum entspannen oder wohl eher zum vorbereiten, denn so richtig fit bin ich in dem Bereich dann doch noch nicht – wie ja eigentlich das zweite Interview bei denen schon gezeigt hatte. Aber sie wollten mich doch… Nach Kathrins Arbeit sind wir gleich ins Schwimmbad nach Newmarket gefahren. Da gibt es doch glatt noch die alten Preise und Schwimmhallen: für 5,5 Dollar, sprich 2,7 Euro gibt es unbegrenzt schwimmen (inkl. Sauna, Dampfbad, Mukkibude); Es gibt nur ein wirkliches Schwimmbecken, dass 50m lang ist und noch ein kleineres für Kinder und ein etwas überdimensionaler Whirlpool. Da Egard heute auch zu Vorstellungsgesprächen in Auckland war – wie sich später herausstellen sollte – haben wir uns gleich mal abends bei Boia hingesetzt und ein paar Bierchen getrunken. Schließlich hab ich jetzt einen Job und Egard kommt von Tauranga nach Auckland gezogen im Laufe der nächsten Monate. Mein Vorteil ist jetzt immer noch, dass Kathrin dann immer abends auch fahren kann…
Am Samstagnachmittag ging’s dann zum Shoppen in den Sylvia Park – dem wohl größten Einkaufscenter Aucklands. Abends haben wir uns noch mal mit Boia und Egard auf der K’Road getroffen – der Weggehmeile der Innenstadt. Es ist aber andererseits auch das Schwulen und Lesbenviertel, sodass man etwas aufpassen muss – vor allem die Brasilianer. Wir hatten dann aber auch einen recht guten Schuppen gefunden, in der sogar eine Band gespielt hat. War gar nicht schlecht, vor allem, weil das Heineken heute Abend mal richtig gut geschmeckt hat…
Sonntag war dann zum entspannen gedacht. Wir sind erst mittags aufgestanden, aber dann gleich erstmal – um dem Körper hier nicht zu viel Entspannung gönnen zu wollen, joggen gegangen. Bis zum Strand und zurück hieß das Motto. Das hatten wir die Woche sogar schon mal gemacht… Habt ihr gehört: Ich war Joggen. Schon 2mal die Woche!!!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

joggen?
2x die woche?
sach ma steve, hat dir die sonne da unten ins gehirn geschissen?
das klingt so gar nicht nach dem typen, der es nicht mal geschafft hat, seinen kadaver von der couch zu heben, um sich selbst ein bier zu holen...