4/04/2008

Rangitoto Island

Am Samstag fahren wir bereits früh in Stadt, um unsere Fähre nach Rangitoto Island noch zu bekommen. Nach einer kurzen Fahrt (30min.) kommen wir dann auch schon an. Hafenrundfahrt gespart :-) Rangitoto liegt direkt vor der Küste Aucklands und ist vom Stadtzentrum und vom Hafen gut zu erkennen. Es ist eine Vulkaninsel und das ist dann auch das einzig sehenswerte auf ihr. Da wir uns jetzt wieder auf Touristen-Gebiet befinden, sitzen prompt die ersten Deutsche hinter uns. Ein junges Mädel mit ihrer nicht mehr ganz so jungen Mutter. Sie, die Mutter, regt sich auf was Nachbar Heinz zu Hause schon wieder alles verbrochen hat und posaunt – in völliger Überzeugung, sie sei die Einzige auf diesem Kutter, die die noch gänzlich unerforschte Sprache „Deutsch“ (engl.: „German“) beherrscht – heraus, sie fände es doch gar nicht so schlimm, dass ihre Tochter so betrunken war an Silvester und der ganze Silversterspaß ihrer Tochter in Neuseeland so viel Geld gekostet hat. Sie habe es ja schließlich auf ihrer Kreditkartenabrechnung gesehen… Merke: Bezahle nie die Saufgelage mit der Kreditkarte deiner Eltern!!!
Wir alten Trekkinghasen, haben uns natürlich wieder den kompletten Track durch und über und sogar unter den Vulkan vorgenommen. Noch etwas für die Statistiker unter euch: An diesem Tag haben wir die höchsten Punkt unserer diesjährigen Neuseelandreise erreicht: 260 m über dem Meeresspiegel…
Da es sich um eine Vulkaninsel handelt, sind überall noch die Lavazungen (alle Geographen und –logen: Entschuldigung für diese laienhafte Wortwahl) zu erkennen. Mit jedem Schritt kommen wir nicht nur dem Gipfel des Berges, sondern auch dem Gipfel der bisherigen Konzentration an Deutschen näher. Auf dem Dach der Welt… oder besser Aucklands sind wir dann 7 Deutsche zu 3 Neuseeländern (oder zu wahrscheinlich 3 Deutschen, die Englisch sprechen). Also schnell runter – wir wollten ja noch einmal um den kompletten Vulkan herum. Gesagt, getan. Einmal rum. Schön war’s. Man hatte von der Spitze aus spektakuläre Blicke über die Bucht von Auckland hin zum Hafen und dem sich anschließenden Downtown. Abends bin ich noch in meine neue Wohnung eingezogen, weil wir ich so schnell wie möglich aus Kathrins Haus ausziehen sollte. In der neuen Butze in Grey Lynn (Larchwood Ave) angekommen, bekam ich dann auch schon meinen ersten Schock. Riesige Schimmelflecken an den Decken und Wänden – vor allem in meinem Zimmer. Außerdem ist die Matratze nur eine (Zitat Kathrin:) voll gepisste Unterlage. Recht hat sie! Die Hausbesitzerin ist Shelayne und ich bezeichne sie mal als Hippi-Mutti. Sie hat eine Tochter, die aber wohl nur alle 2 Wochen mal für einen Tag kommt. Das größte Problem an ihr ist, sie ist die Hausbesitzerin und bereits in dem Alter, in dem man sich nicht mehr umgewöhnen will. Soll heißen, wenn sie will, dass die Fenster zu gezogen werden sollten, dann wird das gemacht, unabhängig, ob man sie gerade erst aufgezogen hat, um noch was zu lesen. Ein zweites Manko ist (ok, ich gebe zu da bin ich ziemlich unaufgeschlossen aber ok!) sie ist ein Anhänger von „Adi Da Samraj“ und im Bücherregal stehen so Klassiker von ihm wie „Easy Death“. Ein Zitat über ihre Tochter muss ich vielleicht noch zu Papier bringen: Ich mag meine Tochter nicht, weil sie als kleines Kind immer so viel Aufmerksamkeit haben wollte. Das endete dann sogar damit, dass sie sich absichtlich hinfallen hat lassen, damit ich nach ihr sehe“. Ich denke, mehr braucht man nicht über jemanden zu sagen. Lassen wir es dabei (es sollte ja noch viel besser werden in den nächsten Tagen…) Nick, der amerikanische Mitbewohnerin ist eine gute Seele von Mitbewohner: Zuvorkommend, hilfsbereit und immer für ein Gespräch offen. Liegt vielleicht daran, dass er schon die halbe Welt bereist und einige Jahre in Japan gelebt hat.
Am Sonntag sind wir zu einem Festival im Gery Lynn Park bei mir um die Ecke gegangen. Christiano hatte ich auch bescheid gesagt, so war er auch mit seinen Mitbewohnern und deren Freunden da. Es kam ausschließlich gute elektronische Musik, nur leider fehlt mir bei dieser Musik (und bei vorhandenem Bier) die entsprechende Aufmerksamkeit. Laut Augenzeugen haben auch Kruder und Dorfmeister Musik gemacht. So Mella, d.h. ich war an diesem Wochenende sogar beim Festival. Hast du es auch zu deinem geschafft???

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