5/26/2005

Heute wird Kultur gemacht

Neuer Tag, neues Glück. Heute sollte endlich in voller Besetzung mal etwas Kultur mitgenommen werden. Deshalb gings, nachdem sich Markus einen Bruchteil seinens 10 Kilo Essensgebäck zu Sandwichen zusammen geschmiert hatte, gleich zum Zug.


Dieses Retual fand jeden Morgen statt

Wir wollten eigentlich zur nächsten Stadt (Paranaguá) mit dem Zug fahren. Das soll sehr schön sein, da man direkt an Schluchten vorbeifährt, aber leider waren wir mal wieder zu spät... Keine Plätze mehr. Markus hat erstmal ein Sandwich gegessen...

Wir haben dann halt wieder im Hostel(Jugendherberge) eingescheckt, haben das zweite Frühstück eingenommen und sind das ganze Wochenende in Curitiba geblieben. Besucht haben wir den Botanischen Garten, die Universidade Paraná und das Oskar Niemayer Museum - den "Architekten" der Hauptstadt Brasilia.

Der Botanische Garten gleicht allerdings eher einem normalen Gewächshaus eines handelsüblichen Blumenverkäufers. Man muss ihnen aber zumindest den Gedanken zu Gute halten. Lässt sich nicht jede Stadt einfallen.


Der schönste Blick im Botanischem Garten

Die Universität war das einzige, was im Zentrum neben den alten Kolonialhäusern noch recht antik war. Es hatte zumindest den Hauch des Flairs einer Universität, wie Ilmenau es auch hat...


Universität Paraná in Curitiba


Hörsaal der Universität Paraná - Wie Ilmenau, oder nicht?

Leider war das Oskar Niemeyer Museum wieder das üblich brasilianische Konglomerat aus Touristenattraktio, Kunst und Selbstdarstellung. Im Inneren befanden sich einfach lieblos zusammengestellte Kunstobjekte, die weder in anbetracht der Jahreszahl ihrer Schaffung noch in der Kunstgattung oder gar der künstlerischen Klasse einen gewissen Zusammenhalt zeigten.
Die beiden auf einander liegenden "Schalen", sind begehbar und beinhalten einfach einen leeren Raum, der überseht ist mit lieblosen weißen Wänden, Mülleimern und Sitzmöglichkeiten.
Aber von außen doch ganz schön anzusehen.


Oskar Niemeyer Museum von Curitiba

5/25/2005

Endlich in einem anständigem Hostel eingescheckt

Am Morgen des Freitages haben wir so schnell wie möglich dieses Objekt verlassen - ohne zu duschen etc. Wir wollten nur weg. Danach haben wir auch nach endloser Suche eine Jugendherberge gefunden. Die war sauber, gut riechend usw...
Die beiden anderen Jungs kamen dann auch noch (Forsti, Markus). Somit stand dem Wochenende nichts mehr im Wege.
Abends sind wir aber wieder in einer Karaokebar hängen geblieben. Das scheint uns irgendwie zu verfolgen.

5/24/2005

Der Donnerstag sollte dem Hotel suchen geopfert werden

Am Feiertag "Curpo Christi" (Donnerstag) sind wir beiden dann gleich nach Curitiba aufgebrochen. Nach 2 Stunden Busfahrt und weiteren 2 Stunden Hotelsuche, haben wir endlich etwas gefunden. Obwohl ich mir immer noch nicht sicher bin, ob man das wirklich Hotel nennen konnte. Es war das mit Abstand dreckigste, hässlichste und auch stinkendste Hotel am Platz - und das soll etwas heißen in Brasilien. Es hat dann auch nur 10 Reais (3 Euro) pro Nacht und Mann gekostet. Das sagt dann schon alles. Wir hatten sogar mit dem Gedanken gespielt mit Klamotten zu schlafen, weil es einfach so abstoßend war - alles.


Hotel Victoria - das erste am Platz - der Innengang lässt noch besseres erhoffen


Mein Bett - man beachte das Fühstück für 1,5 Reais

Abends ging leider wegen dem Feiertag nicht mehr viel. Zum Schluss sind wir in einer Karaokebar gelandet.

5/23/2005

Langes Wochenende beginnt in Joinville

Am langen Wochende wegen "Curpo Christi" haben Marcus und ich uns bereits am Mittwochabend in Joinville getroffen, der Stadt, wo Anne wohnt. Die anderen konnten nicht, weil sie eine Hochzeit (Forsti) hatten, nach São Paulo fuhren (Anne) oder immer noch leicht schwächeln (Markus).
Die Nacht haben wir in der Pousada "Schulz" verbracht. Es war sehr gemütlich. Zumindest gemütlicher als das erste Hotel von Curitiba (Aber davon sollten wir zu diesem Zeitpunkt noch nichts ahnen).


Pousada Schulz

Am Abend haben wir uns mit den Kumpels meines Arbeitskollegen Egard getroffen, der aber leider nicht konnte. Wir waren also auch ohne weitere deutsche Unterstützung 6 Mann. Wir sind in ein Tanzlokal gegangen. Aber den Namen habe ich bereits vergessen. Das lag aber diesmal nicht am Alkohol.
Dort war es ganz schön. Es hat eine Band gespielt, die ganz zufriedenstellend war...

5/20/2005

Clubausweise raus!

Mir ist gerade aufgefallen, dass ich ja noch garnicht meinen persönlichen Mitarbeiterausweis gebloggt. Das wird an dieser Stelle natürlich nachgeholt.



Für alle Unentschlossenen vielleicht Brasilienbesucher sei an dieser Stelle auch gleich mal ein Bild von Markus mit dem besten Bier aus Brasilien präsentiert. Es nennt sind sich natürlich ganz brasilianisch "Eisenbahn".



Die Woche stand ganz im Zeichen, des Langsamwerdens. An der Arbeit habe ich gemerkt, dass ich einfach zu schnell arbeite. Alle anderen machen gemacht hin, lassen sich nichts anmerken und machen die Dinge vorallem genauer. Sie nehmen sich einfach Zeit für alles. Das habe ich mir diese Woche beigebracht. Nach den 5 Semestern Ilmenau mit wer weiß wie vielen Semesterwochenstunden, weiß man auch nicht, was arbeiten wirklich heißt. Jetzt weiß ich es.

Im Zuge der Strategie "schläfrieges Wiesel", konnt ich dann auch gleich am Abend einen Gang zurück schalten und mir ein Buch zur Hand nehmen. Die Entscheidung viel nicht zögerlich auf "Neue Vahr Süd" von Sven Regener. Die letzten Seiten wurden gestern Abend vernichtend geschlagen und ein neues Buch wartet auf mich. Nur leider kann ich mich noch nicht so recht entscheiden. Wahrscheinlich Cervantes' "Don Quijote". Diesmal nicht so schmale Kost. Daran werde ich dann hoffentlich etwas länger sitzen.

5/18/2005

Zur Abwechslung mal wieder Blumenau

Auch dieses Wochenende hat es uns mal wieder nach Blumenau verschlagen. Mit uns sind diesmal nicht nur Marcus, Forsti und ich, sondern auch Anne gemeint. Markus ist leider immer noch krank und kann deshalb nicht.
Am Freiatg haben wir uns alle im NeumarktShopping in Blumenau getroffen. Dort ist Forsti eigentlich jeden Freitag mit seinen Arbeitskollegen zum Bier verabredet. Mit Bier ist hier auch ein 0,55l Fassbier gemeint, was auch noch gut schmeckt. Das ist sehr selten Brasilien. Ich glaube deshalb ist Forsti nach Blumenau bzw. in diese deutsche Region gekommen.
Wir konnten leider nur 2 von Forstis Kollegen überreden mit ins Observatorium zu kommen.
Geschlafen wurde natürlich wieder im Hotel Herrmann.
Im Observatorium war auch einiges los. Die Msuik war am Anfang wie immer sehr brasilianisch und auch gut. Aber die zweit Band, die intoniert hat, war einfach nur furchtbar. Wir haben dann nachdem die Flasche Wodka alle war auch den Rücktritt angetreten. Mann muss es ja nicht immer übertreiben.

Am Samstag sind wir noch schön zum Kaffee im Caféhaus Gloria eingekehrt. Dort musste man wieder vorsichtig sein, was man sagt, denn die älteren Herren und Damen konnten noch richtig gutes Deutsch. Auch wenn man gemerkt hat, dass sie sprechen wie ein 10jähriger. Sie kennen einfach die neuen Worte nicht.

Die leckeren "deutschen" Torten haben wirklich gut geschmeckt

Auch hier konnte man wieder Rodizio bestellen - 15 Reais. Das war uns aber doch zu viel des Guten. Es reicht auch mal ein Stück Kuchen.


Da sitzen sie im CafeHaus Gloria in völliger deutscher Glücksehligkeit

Am Abend hat uns Anne verlassen und wir haben uns mit Edgard und seinem 96jährigen Mitbewohner getroffen - im Rodizio de Pizza Restaurant.
Danach sind wir ins SUB zur 80iger Jahreparty. Dort war es irgendwie recht komisch. Wir haben den Altersdurchschnitt mindestens um 15 Jahre gedrückt.
Leider musste Forsti noch zwischen 4 und 6 am Busterminal auf seinen Bus warten, weil er da irgendwas verwechselt hat mit den Abfahrtszeiten.

5/15/2005

Einmal muss auch mal ausgespannt werden

Heute an diesem trostlosen, weil sehr sonnigen Sonntag in Jarguá weit weg vom Meer und Strand habe ich mir frei genommen - Frei von jeglichen Aktivitäten. Deshalb bin ich gestern auch schon aus Blumenau wieder gekommen - mal davon abgesehen, dass eh nichts mehr los war.
Aus diesem Grunde hatte ich heute Zeit meinen WebBlog endlich um ein paar Bilder zu erweitern. Ihr braucht nur jeweils auf die Bilder klicken und gelangt so zur Gallerie, wo dann alle Fotos aufgeführt sind.

Dann wünsche ich allen eine schöne Woche.

STEVE

Brasilien ABC: (D)usche

Das wohl erscheckenste und gefährlichste Zusammentreffen findet täglich in jedem Haushalt aufs neue statt. Zugezogene wie Brasilianer selbst nehemn die Gefahr einfach nicht ernst genug. Aber sie besteht. Es ist die Dusche, die uns hier die meiste Angst bereitet. (Mal abgesehen von den Vira-latas)



Wie man auf dem Foto sieht, ist es einfach nur ein Boiler, der direkt auf dem Duschkopf angebracht ist. Das Gerät arbeitet irgendwie mit Druck. Auf jeden Fall wird es von 5,5 kW angetrieben - ein herkömmlicher Elektroherd in Deutschland saugt 4kW. Das sagt eigentlich schon alles. An der Oberseite sind alle Varianten immer nur mit einer Listerklemme mit der Steckdose verbunden, sodass auch immer noch mindestens 2cm unisolierter Draht kurz über der Dusche verläuft. Die Steckdose ist dann auch gleich am Ende der Stange des Duschkopfes. Ein weiter Punkt zum Nachdenken ist der Preis. Gerdae einmal 20 Reais (6 Euro) kostet dieses Wunderwerk der Brasilianischen Technik. Man kann die Temperatur nur mittels 3 Stufen wählen: Aus, normal und heiß. In allen Reiseführern wird darauf hingewsiesen, dass man das Umschalten nicht während des Duschens machen sollte. Dieser Gedanke macht mir jedes Mal wieder Angst, wenn ich zwischen den Stufen wie wild umherschalte...

Observatorium (de novo)

Gestern Abend war mal wieder Blumenau angesagt. Ein Freund von Egard - meinem Arbeitskollegen - hat dort im Observatorium gefeiert, dass er die Firma gewechselt hat. Das soll hier sehr populär sein.
Forsti war natürlich auch mit von der Party. Außerdem waren noch Christiano aus Joinville und ein paar andere Kumpels von Egard dabei, wobei ich schon sämtliche Namen vergessen habe.
Es war mal wieder sehr witzig, obwohl diesmal die erste Handlung wieder im Bestellen einer Flasche Smirnoff bestand. Diesmal habe ich mich aber sehr zurück gehalten. Nur Christiano hatte es dann völlig erlebt. Die Band hat mal wieder das übliche brasilianische Potporie aus The Doors und brasilianischer Eingeborenenmusik gespielt. So langsam kann ich mich sehr für diese Art begeistern. Die brasilianische Musik scheint doch einige sehr rare Kostbarkeiten in der Schublade zu haben, die es gilt entdeckt zu werden.
Nach einer wilden Tour durch Blumenau, die das Ende des Abends einläuten sollte, haben wir dann auch Forsti noch heil zum Bus gebracht und ich bin wie immer im Hotel Herrmann eingekehrt.

Die anderen beiden Marc(k)us'e sind beide krank, wobei Marcus nur erkältet ist und Markus irgendetwas hat. Er weiß es nicht. Die Ärzte wissen es nicht. Keiner weiß es.
Ich hoffe nur, dass die beiden sich bald erholen und wieder zu uns stoßen können. Ansonsten müssen wir das Land hier noch in Unterzahl erobern.

5/13/2005

Gestatten? Herr Lehmann!

Die berühmteste Szene der vergangenen Kinoepoche bei der Frank Lehmann einer wilden Mischung aus Hund und Alkoholiker gegenübersteht und aus dem Leander Haußmann's "Herr Lehmann", ist wohl jedem all zugut bekannt.
Diese Szene scheint der Alptraum für mich hier in Brasilien zu werden. Ich habe diese Zusammenkunft schon so viele Male in Wirklichkeit erlebt, dass ich langsam anfange paranoid zu werden. Es ist immer das gleiche: Ein Vira-lata (Straßenköter) kommt ungebremmst auf mich zu und stoppt in dem Augenblick, als unsere Blicke sich treffen, wobei mein Blick meist von Angst und Schrecken als von Entspannung geprägt ist. Zudem passiert dies, wie im Film, meist nachts oder Morgengrauen, was die Sache nicht unbedingt entspannt. Meistens endet die Geschichte nicht wie im Film, sondern ich gebe als schlauere Gattung nach und wechsele einfach die Straßenkreuzung.

Nur gut, dass mein Arzt von einer Tollwutimpfung abgeraten hat: "Geh einfach den Tieren aus dem Weg." Wenns so einfach wäre...

5/09/2005

Im Observatorium in Blumenau

Dieses Wochenende bin ich wieder nach Blumenau zu Forsti gefahren, denn dort sind wir dann mit Egard - einem Arbeitskollegen von mir - und seinen Freunden ins Observatorium gegangen. Das ist eine große Kneipe, die sogar eine Bühne hat. Dort hat dann am Freitag auch eine Band gespielt. Die Musik war sehr rockig und somit genau das richtige für mich. Die anderen vier Brasilianer die mitkamen, waren auch sehr gut drauf. Marcus-Maria hat uns dann auch noch gegen 23 Uhr im Observatorium gefunden und somit waren wir komplett.
Den Samstag haben wir dann mal wieder richtig vergammelt. Wir waren zwar noch bei Edgard - dem Bischoff und Marcus' Onkel - aber viel war bei seinem Muttertagsfest auch nicht mehr los.
Der Samstagabend ging dann voll in die Binsen. Ich hab bei Forsti gepennt und da er 10km außerhalb von Blumenau wohnt, sind wir auch schon um 24 Uhr heim zu ihm.
Am Sonntag waren wir dann nochmal bei Edgards Muttertagsfest. Viel war aber dort auch nicht los und somit bin ich jetzt froh wieder in Jaraguà abgekommen zu sein.

Nächste Woche gehts wieder nach Blumenau, denn der eine Brasilianer feiert am Freitag, dass er seine Firma wechselt. Das ist hier so üblich, und da hier eine Flasche 1l Vodka nur 35Reais kostet in der Kneipe - wie wir dieses WE schmerzlich erfahren haben - wird es wahrscheinlich wieder ähnlich gut, wie diesen Freitag.

STEVE