7/30/2005

Stammtischfest in Jaraguá do Sul

Die ganye Stadt ist in heller AUfregung, da heute das große "Stammtischfest" in der Fußgängerzone ist. Soll heißen, dass alle vereine, oder Gruppen einen kleinen Stand aufbauen und Bier kostenlos an Bekannte und Freunde des Vereins verteilen. Verkauft wird nix.

Zum Glück ist Wilson Bruch, mein Arbeitskollege, Präsident des größten Schützenvereins und des Organisationskomitees des Schützenfestes, sodass für unserer Verpflegung gesorgt ist. Für 20 Reais bekommen wir ein T-Shirt ("Uma explosão da alegria"), ein risieges Churrasco und kostenlos Eisenbahn-Bier.

Das Fest beginnt bereits morgens um 11 und geht auch nur bis abends um 5.

Wir, d.h. Forsti und ich, geben sogar noch ein kleine Kostenprobe in Sachen deutscher Blasmusik. Forsti an der Trompete und ich an der kleinen Trommel - und das nach 4 Monaten ohne Schlagzeugspielen, geschweige denn Blasmusik. Aber es klappt sehr gut. Die Leute freuen sich noch mehr und sind außer Rand und Band. Vorallem Wilson Bruch.

Außerdem sind noch Conny, Marcus und sogar Franziska da, für die es das erste Wochenende in Brasilien ist. Ein totaler Schock. VOn Deutschland direkt nach Jarguá do Sul ins tiefste Hinterland Brasiliens beim Stammtischfest, wo viele deutsch sprechen. Der Jetlack ist weg, aber der Kulturschock ist noch sehr groß.

So gegen 17 Uhr geht dann das Bier alle, Forsti gibt noch mal kurz ein kleines Ständchen, in Form eines Trompetensolos und alle machen sich langsam auf den Heimweg.

Praktikm vorbei

Was bleibt mir zu sagen. Ein schönes Praktikums wars. Ich habe heute nochmal mit den meisten Personen gesprochen und mit sämtlichen Chefs. Das war eigentlich noch mal das wichtigste. Allerdings wird das wichtigste sein, dass mein WebService auch in Zukunft genutzt wird... Bereits am Montag beginnt die Produktionsphase des Projektes und somit wird der ws in Prodktion arbeiten.

Jetzt gehts nach Joinville mit Egard. Wir treffen dort ein paar Freunde von uns, werden dort schlafen und ordentlich einen drauf machen.

Wie gesagt: schön waren die 4 Monate. Viel mehr kennengelernt von Brasilien als nur Florianopolis. Tschüss!

7/29/2005

vorletzter Tag meiner Praktikums

Der letzte Tag ist morgen, also war heute der Vorletzte. Schön wars. Viel gelernt. Nette Leute kennengelernt. Richtige Freunde gefunden. Spass gehabt. Das Intererior (Hinterland) Brasiliens kennengelernt. Jetzt beginnt die nächste Zeit. Am Ende wird entschieden, welche besser war.

Langsam realisieren alle, dass ich ab Montag nicht mehr da bin. Mein Projekt mit dem Zulieferer aus São Paulo ist immer noch nicht abgeschlossen. Nachdem immer wieder Fehler auftauchten, habe ich ihn nun sein Programm auf dem Tisch und darf alle Fehler berichtigen. Allerdings muss ich mich immer wieder mit ihm abstimmen, sodass die letzten Tage eigentlich nur aus "ich ruf mal wieder in São Paulo an" bestanden. Aber interessant war es schon. Auch für WEG, da es das erste Mal war, dass Software in einem Joint-Venture entwickelt wurde. Wahrscheinlich auch das letzte Mal.

Morgen ist großes Abschiedskuchenessen. Ich habe heute schon Deisy, der Kuchenbeauftragten unserer Abteilung, erklärt, dass ich morgen früh schön ein paar Kuche für alle ausgeben will. Sie meinte nur, dass es kein Problem waere... Ich freu mich.

7/25/2005

Blos weg von der einsamen Insel

Die Nacht war der halbe Tod. Nachdem wir schon um 1 ins Bett gingen, da der Supermarkt - unsere letzte Rettung an diesem Abend - auch geschlossen hatte, war es eh schwierig einzuschlafen. Aber einen Mitbewohner im Zimmer zu haben, der es wirklich fertig bringt eine komplette Nacht durch zu schnarchen, setzt dem ganzen die Krone auf. Selbst mehrmaliges Dreschen gegen die Stahlschließfächer brachte ihn nicht aus der Ruhe.

Morgens hab ich dann noch etwas am Strand gestanden, um die Ruhe dieser Insel zugenießen; nicht zu beschreiben. Als die anderen beiden aufgestanden sind, gabs Frühstück. Mit frischen Brötchen gings schon gut los. Allerdings gabs dann nur noch eine fast leere Marmelade und ein volles Päkchen Mayonaise. Die "Küchen"-Chefin sagte nur flappsig, dass doch Mayonaise da wäre. Ein trockenes Brötchen ist schon was feines.

Danach gings den ganzen Weg zurück: 2,5 Stunden mit dem nächsten Boot. Danach dann 3 Stunden in Paranuguá die Zeit tod schlagen, um dann nochmal 2 Stunden mit dem Bus nach Curitiba zu tuckern. Kurz umsteigen in einen Bus nach Joinville und weitere 2 Stunden begannen. Diesmal waren 3 Babys an Bord. Was für ein Glück. Da durfte man den Schlaf auch getrost vergessen.

In Joinville haben wir nach einem vergeblichen 5 km Marsch zum Mexikaner, Conny die Vorzüge des Rodizios de Pizza gezeigt. In einer Bar in der Innenstadt gabs dann noch einen Absinth und dem wahrscheinlich schlimmsten Daykira, den man auf der südlichen Halbkugel bekommen kann.

Schlussendlich ein anstrengendes Wochenende...

7/24/2005

5 Stunden Zugfahrt nach Paranaguá

Heute gings um 8:15 mit dem Executivo - Zug nach Paranaguá. Wir waren schlussendlich 5 Stunden mit dem Zug unterwegs. Nach 3 Stunden haben die meisten Touristen den Zug verlassen. Nur wir, einige genauso versierte andere Touris und einige Eingeborene sind sitzen geblieben. Bis zu diesem Haltepunkte waren auch schon alle touristischen Attraktion passiert wurden und es gab auch kein kostenloses Bier mehr. Das hat die Qualität der Reise unheimlich verringert. Unsere Waggon-Reise-Führerin hat sich auch an diesem ominösen Haltepunkt verlassen.

Bis dorthin wurde an jedem ansehnlichen Punkt die Geschwindigkeit des Zuges verringert, woran wir eigentlich nur erkennen konnten, dass es hier normalerweise, wenn man nicht nach 50m Nebel sieht, eine wunderschöne Aussicht hätte. Wir sind durch relativ viel "Urwald" (Paraná-Urwald) gefahren. Ab und zu gabs noch einen Tunnel und ein Brückchen, aber mehr war aus den 5 Stunden Zugfahrt nicht herauszuholen.

Danach in Paranaguá angekommen, was übrigens so eines der hässlichsten Städtchen Brasiliens sein muss, gings noch immer regnend auf die Suche nach dem Kutter, der uns von Paranaguá zur Ilha do Mel (Honiginsel) bringen sollte. Gefunden, erkannt, dass noch 2 Stunden bis zum Ablegen war, war noch genug Ziet, um uns in einer richtig ekelhaften Lanchonete übers Ohr haune zu lassen. Dort legte uns die Bedienung am Ende die rechnung hin. Forsti erkannte, dass das Bier teurer als auf der Karte ausgeschildert, war. Sie sagt nur, dass dann die Karte wohl nicht stimmt. Genau in diesem Moment ist ihr fast das Gebiss herausgefallen. Conny hatte Mühe die Pepsi im Magen zu bahlten und wir dachten uns nur, dass dann wohl die Karte nicht stimmte und so haben wir dann schnelle bezahlt und sind weg.

Nach 3 Stunden Bootsfahrt und natürlich immer noch Regen, sind wir auf der Insel angekommen. Dort war es einsamer, als erwartet. Wir hatten aber Gott sei Dank bereits an der Küste von einer guten Jugendherberge gehört. Sie war auch wirklich gut. Eine Nacht 18 Reais ist Ok.

Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass es immer noch regnete?

Sind dann gleich in das nächste Restaurant (100m rechts weiter am Strand) und haben Pizza gegessen - zur Abwechslung. Wir waren die einziegen.

Danach gings in die Bar unserer Herberge und haben uns einen guten Caipira machen lassen. Danach kam ein verrückter Hippie und beschümpfte uns, als wir ihm gesagt haben, dass er sich abmachen kann, wenn er noch etwas näher an Conny heran tritt. Er war schon auf 10cm Entfernung und wollte noch mehr.

Es regnete übrigens immer noch.

Dann fragte uns der Besitzer der Herberge, des Restaurants etc, ob wir auch zum Ball wollen. Ein Ball, der das Ende des Sommers darstellen sollte. Das Boot dahin legte dann um 10 ab und natürlich haben wir uns dafür entschlossen doch erstmal auf der Insel zu bleiben. Es gingen alle - außer der Besitzer des Supermarktes - dem wir dann seine Bierreserven abgekauft haben. Hätte Forsti nicht nochmal gefragt, dann wäre der Besitzer sogar ohne uns den Schlüssel des Zimmers zu geben, ab zum Fest gefahren. Na das wär ein Spass gewesen.

Dann ging sogar noch ein richtiges Gewitter mit einem Blitz los, der den ganzen Atlantik bis Afrika erleuchten musste, nach der Stärke zu urteilen.

7/23/2005

Mal wieder Kultur in Curitiba

Morgens etwas ausschlafen in der Jugendherberge von Curitiba und gleich los zum großen Städtebesichtigen. Eigentlich haben wir uns auch wieder das selbe, wie beim letzten Mal angeschaut, aber diesmal halt mit Conny.
War alles nicht ganz so interessant, wobei das Wetter auch beschissen war.
Eigentlich haben wir versucht eine deutsche Sehenswürdigkeit zu finden, sind aber völlig darangeschitert. Wir haben die Straße nicht gefunden, sind im Kreis gelaufen und haben uns von brasilianern die flaschen Richtungen sagen lassen. Wir haben es dann nach 2 Stunden laufen durch Curitiba aufgegeben und sind in die Herberge zurück.

Abends haben wir dann noch eine richtig schöne Gegend in Curitiba gefunden. War auch etwas luxeriöser. Dort konnte man wirklich super essen. Wir waren in einer Churascarria, allerdings etwas gehobenere Klasse. Vor der Tür parkte erstmal ein CLK quer. So ging es dann auch weiter. Die Fotos werde ich dann nächste Woche mal von Forstis Kamera posten...

Am Ende haben wir uns noch schnell ein paar Bier an der Tankstelle geholt und sind in die Herberge zurück - ausruhen für das große Zugfahren morgen früh!!

7/22/2005

Curitiba ruft

Heute gings nach Curitiba - der Hauptstadt des Bundesstaates Paraná. Dort traf ich mich mit Conny und Frosti, um uns die Stadt etwas anzuschauen bzw. um Conny etwas von der Stadt zu zeigen.
Ich bin aber erst um kurz vor 10 dort angekommen. Deshalb sind wir auch gleich in die Altstadt und in den nächsten Pub. Dort wars tierisch kalt und laut. Nach einem kleinem Baguett, um nicht gleich vom Alkohol umzufallen, gings mit Caipira los und endete eigentlich auch so schon wieder um 1 Uhr. Es war einfach nichts los - halt Donnerstagabend...

7/21/2005

Conny ist angekommen

Nachdem am Montag auch Conny alles hinbekommen hat und in Nave Gantes sicher gelandet ist, treffen wir drei uns morgen Abend in Curitiba. Conny musste uebrigens in São Paulo alleine den Flughafen wechseln. Ich weiss zwar immer noch nicht, wie sie das alleine geschafft hat, aber das werde ich sie morgen gleich mal fragen. Da kann sich jeder Schißhase noch ne Scheibe abschneiden.
Ach ja, Conny ist uebrigens Forstis Freundin, für alle, die nicht so in der Materie stecken.
Am Samstag wollen wir dann endlich die Zugtour nach Paranaguá machen und dann weiter zur Ilha do Mel schippern. Ich hoffe es gibt gutes Wetter. Meine dicke Ski-Winter-Jacke habe ich heute schon an der Arbeit tragen muessen... den ganzen Morgen. Ohne Heizung bleibt es einfach den ganzen Tag kalt...

7/19/2005

Der Käfer wurde geklaut...

...von den Bullen.
Es ist nicht zu glauben, aber natürlich musste mir das auch noch passieren. Am Samstag waren Forsti und ich in Blumenau im "Naga Laut". Wir haben auf der anderen Seite der Straße geparkt in Mitten anderer parkender Auots und gegenüber eines kostenpflichtigen Parkplatzes.

Als wir wieder rauskamen - um 4 - war kein einziges Auto mehr da. Die Straße war wie leer gefegt und warum? Weil, wie sich später herausstellte, der Besitzer des Parkplatzes von gegenüber die Bullen angerufen hat. Normalerweise existieren in Brasilien überhaupt keine Streifen, die sich um Parkdelikte kümmern. Die haben was besseres zu tun, als das. Aber, wenn natürlich Steve da parkt, dann gibt es einen beleidigten Parkplatzbesitzer gegenüber, der wahrscheinlich den Polizeichef kennt und dort mal durchgeklingelt hat.

Auf jeden Fall kam dann wieder die deutsche Seite Brasiliens zum Vorschein, sodass diese Polizeiabteilung erst am Montag wieder ihre Pforten öffnet. So musste ich bis heute morgen in Blumenau bei Forstis Familie warten, um meinen Fusca auszupfänden. Der ganze Spass kostet mich auch noch 130 Reais.

Ich hatte aber dabei noch viele Probleme. Eines war, dass ich die Transferencia des Autos noch nicht gemacht habe, sodass in den Papieren immer noch der Name des Vorbesitzers steht - dafür hat man 1 Monat Zeit. Das muss man einem brasilianischem Bürakraten erstmal erklären.

Das nächste Problem war, dass ich zum Abholen des Fuscas einen Führerschein brauche. Eigentlich dachte ich immer, dass ich einen europäischen habe, aber unser neuer Führerschein ist so europäisch, dass die einzige Sprache auf der Karte Deutsch ist. Die Dame konnte natürlich nichts lesen.

Wie also jemanden erklären, dass ich ein Auto auslösen möchte, dass nicht auf meinem Namen steht, mit einem Führerschein, der genauso gut ein deutscher Videotheken-Ausweis sein könnte. Das war nicht so einfach und eigentlich auch nur durch die Hilfe von Forstis Gasteltern zu schaffen, denn hätte mich der Vater nicht von Behörde zu Behörde gefahren, hätte ich wahrscheinlich 2 Wochen gebraucht.

Zum Schluss ist alles gut gelaufen und ich bin pünktlich nach dem Mittag wieder bei WEG erschienen, wo natürlich alle schon wussten was los ist. Ich hatte Cleiton, einem Mitpraktikanten, bescheid gesagt. Es haben mich heute sogar wildfremde Menschen angesprochen und gefragt, ob ich derjeniege bin, dessen Auto abgeschleppt wurde. Daran sieht man mal, wie oft sich die brasilianische Polizeit mit solchen Lapalien beschäftigen darf.

Ich war sogar am Sonntagabend in der Messe in Blumenau bei Edgar, Marcus Onkel, um ihn mal zu fragen, was er zu der Sachlage meint. Er meinte nur, dass es bei dem Vorgänger des Chefs der Verkehrbehörde kein Problem gewesen sei.Den kannte er sehr gut. Da hätte ich das Auto auch gestern ohne jegliche Kosten und Mühen wieder bekommen, aber der neue ist noch nicht so oft in der Kirche gewesen... Das zeitg mal wieder, wie wichtig KOntakte in Brasilien sind.

Am besten war Bruchi, der Schützenkönig (siehe ufs fescht"), der um 16 Uhr zu meinem Platz kam und richtig erleichtert war, dass ich schon wieder da war. Er hatte natürlich auch schon alles gehört und sich Sorgen gemacht. Er meinte, wäre ich jetzt nicht schon wieder da gewesen, dann hätte er erstmal in Blumenau bei der Polizei angerufen und nachgefragt, was da nicht stimmt und die Sache in die Hand genommen. Diese Leute braucht man einfach in Brasilien, sonst ist alles nur halb so schön. Das ist einfach herrlich...

7/16/2005

Total verpennt...

Gestern Abend sind Egard und ich gleich zu ihm nach hause nach der Arbeit. Dort haben wir dann erstmal eine caixinha Skol getrunken, um den ganzen Arbeitsstress zu vergessen. Da es ja nun Donnerstag war und wir einen Tipp von einem Arbeitskollegen wegen Kneipe bekommen haben, sind wir danach in diese Kneipe "Atelie" gefahren. Nach 10 min einfachem Warten und bestimmt 10mal dem Satz, ist leider schon voll. Heute wird das nix mehr, vom Türsteher, sind wir dann aber irgendwie doch reingekommen. Die Kneipe war ein einstöckiges Haus und eigenltich wie eine Lounge. Also perfekt für einen Donnerstagabend. Der Eintritt von 10 Reais war auch gleich als Verzehr gedacht, sodass wir eigenltich richtig billig bei wegkamen.

Um halb 5 bin ich dann fast tod ins Bett gefallen und hatte mir fest vorgenommen am nächsten Morgen, also 2 Stunden später aufzustehen.

Den Wecker habe ich natürlich erstmal gänzlich überhört. Um 8 Uhr, als die Arbeit schon eine halbe Stunde lief, bin ich wieder etwas erwacht, habe auf die Uhr geschaut, Beleza gedacht und mich wieder umgedreht. Zwei Sekunden später ist es mir aber dann durchs Hirn geschossen, dass ich schon eine halbe Stunde zu spät sei - schon jetzt. Ich dachte nur, dass es diesmal richtig bescheuert aussehen wird, da ich eigentlich jeden Tag schon aus Normalität und Altagstrott 20min zu spät komme - der Verkehr ist mir einfach immer zu viel.

Als ich nur mit einem Boxershort bekleidet und die Hose in der Hand haltend, ins Bad stürzte, läuft mir Ricardo über den Weg. Er sagt nur lapidar "Bon dia" und lacht hämisch. Er hatte natürlich auch wie immer verpennt...

Danach habe ich es dann mit dem Stress sein lassen und dachte mir, dass jetzt eine Stunde mehr oder weniger auch nichts mehr ausmachten. Am Ende war ich um 9 an der Arbeit.

Egard ist erst zum Mittag erschienen. Das gab mal wieder ein super Bild ab...

7/15/2005

Ab nach Deutschland

Da meine Digital Kamera ja leider nicht mit der brasilianischen Sonne zurechtkommt, wie ich mir zumindest ausmale, macht sie nur noch grüne Bilder. Ich weiss nicht, ob sie bockt und lieber wieder nach Deutschland will, oder ob ihr die Hitze nicht zusagt. Auf jeden Fall habe ich noch ein paar Monate Garantie und deswegen ging sie heute nach Deutschland zurück. Ich habe das noch nicht mal geschlossene Päkchen meiner Sekretärin, Mara, in die Hände gedrückt, die mal wieder alles in Bewegung gesetzt hat, um den Deutschen zufrieden zu stellen. Als 2 Stunden später der DHL-Mann kam, musste ich noch den Wert für den Zoll angeben. In diesem Moment war das Päkchen schon bestens verschnürt und verklebt, sodass es auch hoffentlich heil in Deutschland ankommt.

Deshalb gibt es ab jetzt wahrscheinlich erstmal wenig Bilder... Aber ich werde Kathrin eine neue mitbringen lassen. In Brasilien kann man sich keine Elektrogeräte kaufen. Die sind einfach zu teuer und ohne Garantie...

7/13/2005

Strandhaus am Strand

Bei Veras Abschiedsparty haben wir Cartsne kennen gelernt, einem deutschen Biologiestudenten, der schon seit einem Jahr hier an der UFSC studiert. Er wird Ende Juli wieder nach Deutschland zurück gehen. Er hat Apartment direkt am Strand von Joaquina, dem wohl berühmtesten Strand Floripas. Dort wird jedes Jahr eines der Rennen der ASP World Tour der Surfer ausgetragen - die berühmteste Surfweltmeisterschaft. Eine Woche nachdem der Contest dieses Jahr in Joaquina halt macht, gibts das große Final in Oahu-Hawai. Der Strand ist nur 100m von unserem neuem Apartment entfernt. Forsti hat sich schonmal das Surfbrett von Carsten gekauft - vielleicht ist einer von uns im Oktober schon so weit am Contest teilzunehmen...


Strand von Joaquina beim Surfcontest

Das Apartment hat alles was man braucht am Strand: Großer Garten, großer Grillplatz mit Sofas, Grill und Kühlschränken, Balkon und Veranda, Sauna und einen großen Swimming-Pool.

Dort werden wir (Forsti und ich) dann ab dem 1.August wohnen, wenn nichts mehr dazwischen kommt, was man in Brasilien immer mit einrechnen muss. Bilder gibts dann erst ab 1.August, wenn wir auch wirklich eingezogen sind.

Hier noch ein Bild vom Satteliten, um sich vorstellen zu können, wo der Strand überhaupt liegt.


Die kleine Insel rechts ist im übrigen Ilha de Campeche

Wer sich selbst einen besseren Eindruck machen will von den Surfern und Surfstränden, kann sich diese Bildergalleire anschauen und träumen...

7/10/2005

Samstag auf den Automärkten

Die Nacht war kalt, ich habe gefroren.

Obwohl mir die Gastmutter von Forsti mütterlich 3 Decken zurechtgelegt hatte, war es nicht zu verhindern. Es war einfach kalt.

Nach einem kurzen Frühstück bin ich gleich um 8 los, um pünktlich bei Charly - dem Vater von Egard zu sein. Mit ihm will ich heute mal wieder die Gebrauchtmärkte Blumenaus unter die Lupe nehemen. Egard ist heute schon früh los mit Auto, weil er zurück nach Jaraguá musste - Fortbildungskurs und Umzug.
Deshalb fahren wir mit der Schopper von Charly - einer Honda Shadow, glaube ich. Beide haben wir natürlich nur halbe Nussschalen als Helme auf - was ist schon Sicherheit. Charly seiner, ist sogar für brasilianische Verhältnisse verboten. Das Bild, wie wir durch Blumenau fahren, werde ich wohl nie wieder vergessen.

Schon beim zweiten Händler machen wir die Entdeckung des Tages. Ein grüner Fusca (Käfer) für nur 2500 Reais. Das scheint das Geschäft zu sein, was auf uns gewartet hat. Er hat auch eine große Maschine (1,5) und ist "nur" 31 Jahre alt. Außerdem noch absolut abgedunkelte Scheiben und einen schön gepflegten Innenraum. Nach einer kurzen Probefahrt steht dann fest, was auch schon vorher feststand: das ist meiner. Eine halbe Stunde später verlasse ich das Gelände und bin Fuscabesitzer. Einfach nicht zu glauben. Ich habe mich jetzt schon in das Fahren verliebt. Ich denke so muss sich ein Trabbi gefahren haben. Leider hab ich erst ein Bild, weil meine Kamera kaputt ist, aber ich werde noch ein paar mit Forstis Kamera machen!!


Die 31 Jahre sieht man ihm garnicht an!

7/09/2005

Das nächste Wochenende mit dem Ziel ein Auto zu kaufen beginnt

Es beginnt mal wieder ein Wochenende mit der Fahrt nach Blumenau. Diesmal leider genauso, wie immer, mit dem Bus, aber ich hofffe, dass sich das morgen ändern wird. Denn dann geht es mal wieder zum Autokaufen auf die Gebrauchtmaerkte von Blumenau.

Ich treffe mich mit Forsti auf einer Biermesse auf dem Gelände des Oktoberfests. Es sind zwar ein paar Kollegen von seiner Arbeit dabei, aber eigentlich ist nix los. Die Messe besteht tatsaechlich aus 6 kleinen Staenden. Jede Biermarke hat einen Stand: "Eisenbahn", "UnserBier", "10erBier", ..., und die deutschen von Bitburger haben auch
einen kleinen Stand, der allerdings die Attraktion des ganzen Abends ist. Dort trinken wir erstmal ein angenehm warmes Koestrizer Schwarzbier, denn die gehoeren ja auch zu Bitburger - anscheinend.
Danach lernen wir noch ein paar pseudo Deutsche kennen, die auch ganz gut deutch koennen und Deutschland wie immer auf Bayern reduzieren. Aber solange sie uns das hier doch teure Bier ausgeben, ist es eigentlich auch egal. Am Ende unterhalte ich mich dann noch mit einer älteren Dame und fachsimpele, wie man den besten Grock hinbekommen koennte hier. Sie ist in Hamburg geboren und bevorzugt "Steifen Grock".
Wo sind wir hier eigentlich gelandet...

7/07/2005

Brasilien ABC: (R)ecycling

Hier existiert nur eine Regel, wer seinen Arsch nicht hochkriegt stirbt. Das ist einfach und mündet in das nach brasilianischen Angaben beste Recycling "System" der Welt.
Es gibt Annahmestellen, die einige Reais dafür springen lassen, wenn man Müll "liefert". Sehr gerne genommen und mit 3 Reais pro Kilo auch am lukrativsten ist Metall zum Beispiel von Dosen.
Das Ergebnis sind einfache Leute, die teilweise auch gut angezogen sind und in jedem Mülleimer nach allem verwertbarem suchen. Meistens werden diese "Handwagen" als Fortbewegungsmittel genutzt.



Man bedenke nur mal, wie lange man Bierdosen sammeln muss, um ein Kilo zusammen zu haben. Es ist einfach ein schrecklicher Anblick, wenn man sieht, wie jemand seinen kompletten Arm in einem Mülleimer versinken lässt, um vielleicht die unterste Dose noch heraus zubekommen. Dass er sich dabei den Arm an allem scharfen aufschneidet ist, natürlich klar.

Wer schon etwas mehr gesammelt hat oder vielleicht auch seine ganze Familie in das Sammeln involviert hat, braucht den Karren nicht mehr selbst ziehen, sondern lässt ziehen.



Man bedenke nur mal in Deutschland wird der noch vorgeschriebene Kassenbon beim Abgeben einer Dose abgeschafft....

Privatunterricht

Heute hatte ich mal wieder portugiesisch Unterricht. Marcele ist meine Lehrerin. Leider ist es Einzelunterricht, der bei mir in der Wohnung stattfindet - ich hätte auch gerne mal meine Wohnung verlassen, aber das ist eine andere Sache.
Eigentlich mache ich das nur, weil es mir von meinem Cheffe so aufgequatscht wurde, aber mittlerweile ist es ganz hilfreich einmal die Woche richtiges Portugiesisch zu hören. Man will garnicht meinen wie schlecht und simple Brasilianer sprechen können. Leider fällt mir immer wieder auf, dass wir Deutschen mit unserem inflationärem Gebrauch von Hilfsverben nicht besser sind. Versuch mal einen Satz ohne Hilfsverb! Du wirst scheitern, wenn dich jemand in Deutschland nicht schräg angucken soll...

7/06/2005

Geschäft abschließen

Nun wars dann doch schon Sonntag und wir wollten uns mit dem Typen treffen, um das Auto zu kaufen. Der kam jetzt aber auf die wahnwitzige Idee Spielchen machen zu wollen. Er meinte er hätte noch jemanden anderen, der mehr bezahlt. Er würde es aber aus "fariness" uns billiger verkaufen. Dazu müssten wir allerdings heute das Geld komplett in bar auf den Tisch legen. Das war natürlich nicht drin, da meine Karte ein Limit von 1000 Reais pro Tag. Eigentlich wollte ich die WOche nochmal nach Blumenau fahren und den restlichen Betrag bezahlen.

Nach allen möglichen Versuchen, die Kohle noch aufzutreiben, sind wir dann zu dem Entschluss gekommen, ihm das Angebot zu machen. Diesen Mittwoch gibts die ganzen Körten mit einem Mal auf die Finger oder halt nicht.

Leider hat er am Montag gesagt, als ich ihn angerufen habe, dass das Auto jetzt weg sei. Schade...

Aber am Freitag werde ich wieder nach Blumenau fahren. Wir hatten nämlich noch einen anderen im engeren Kreis. Der war sogar noch 6 Jahre jünger ('80) als der '74iger braune. Charly hat noch die Nummer des Autoverkäufers und wird dort am Mittwoch nochmal anrufen, um die Sache wenigstens klar zu machen.

7/03/2005

Fusca kaufen

An diesem Symbolträchtigem Samstag sollte nun endlich das erste brasilianische Auto her - ein Fusca (VW-Käfer). Dazu bin ich nach Blumenau gefahren und hba mich mit meinem Arbeitskollgen bzw. dessen Vater getroffen. Die beiden kennen sich ganz gut in Blumenau aus und kennen dann doch den einen oder anderen Autohändler. Denn eins haben wir ja schon gelernt: ohne Kontakte ist man in Brasilien aufgedschmissen.

Es ging also los und wir standen in der einen Straße in der alle 50m ein anderer dubioser Autoverkäufer war. Jeder hatte mindestens 2 Fuscas und einer war besser als der andere - leider auch teilweise besser als mein Budget.

Wir haben dann nach einer Probefahrt an die nächste Tankstelle erstmal ein Bier getrunken. Denn die Kehle ist ja gerne befeuchtet beim Autokauf. Dort haben wir dann auch gleich einen anderen noch dubioseren Autoprivateschieber aufgegabelt, der uns seinen Fusca vekaufen wollte. Der Preis war mit 2.8 perfekt, sodass wir schnell ausgetrunken haben, die andere Möhre wieder zurück gebracht haben und wieder an der Tankstelle waren. Danach gings dann auf die spannende Probefahrt mit dem Fusca von der Tankstelle. Der Autoschieber ist gleich an der Tankstelle geblieben - er wusste wahrscheinlich schon was kommen wird. Einen ganzen Kilometer sind wir wiet gekommen. Danach gab der Fusca wortlos auf und wir standen. Natürlich sind die beiden jüngsten lso(also Egard und ich), um zurück zur Tankstelle zugehen - es war gerade 12 Uhr Mittags und mindestens 30 Grad im Schatten. Dort angekommen gestikulierte der Herr schon wild mit einem Benzinkanister und war gerade dabei denselbe zufüllen. Also wieder zurück zum Fusca und volltanken - man kann das Tanken ja auch mal schnell an der Tankstelle vergessen, es gibt ja so viele andere tolle Sachen dort zu erleben.
Auf dem Rückweg bin ich dann gefahren. Meine erste Fuscafahrt. Es war toll. Zwar nur 4 Gänge, aber das Schalten ist eh ein Graun.

Das Geschäft war also gemacht. Nur da der Autoschieber - nennen wir ihn ab jetzt beim Namen, Antonio,jetzt erstmal nach Floripa musste, haben wir uns für Sonntag verabredet.

Abends gabs noch Churassco bei der Familie Ullrich. Der Vater von Egard, Charly, kann sehr sehr gut deutsch. Bis zum 8. Lebensjahr nur deutsch gesprochen. Er spielt schon seit über 30 Jahren in einer Band, die ausschließlich deutsche Volkslieder singen. Es war ganz interessant, wenn man in Brasilien Churassco macht und im Hintergrund Heino intoniert. Aber lustig wards. Es war wie ein Grillabdn mit der Familie in Deutschland. Nur der Caipirinha hat das Bild noch verfälscht.