9/26/2008

Letztes Wochenende Bergsteigen – Snowcraft Teil III. (26.9 – 28.9.)

Ich will ja niemanden langweilen, aber auch diesemla gleiche Prozedur. Freitagabend direkt nach der Arbeit los in den Minivans nach Mt. Ruapheu und ab ins Hostel. STOP! Wir wollten es diesmal etwas spannender machen – nachdem die beiden vorherigen Wochenenden mit dem stärksten Sturm seit 15Jahren über der Nordinsel Neuseelands und dem Bau einer Schneehöhle und der Übernachtung in selbiger beim zweiten Wochenende noch nicht ausreichten – und so kamen wir auf die Idee, wir fahren gleich direkt durch zum Skigebiet und klettern gleich Freitagnacht auf unsere Hütte auf über 2000m. Also um 23:30 angekommen, alles Zeug sortieren, Seile, Ice-Äxte, Ice-Hämmer (dazu später mehr), Anker, Schaufeln und vieles mehr verstauen, und ab in die Klamotten, Steigeisen an und ab geht der Spaß. 1,5h zur Hütte klettern… nachts. Kann es was Schöneres geben. Ich denke nicht. Zum Glück war unsere Gruppe – trotz mir – relativ schnell, sodass wir uns noch gute Betten in der doch etwas kleineren Hütte sichern konnten – bisher hatten wir ja noch nie hier übernachtet. Wir hatten ja immer irgendeine andere „Möglichkeit“ vorgezogen.

Unser Haupt-Guide ist ein sehr ambitionierter Kletterer, sodass er die Weckzeit auf um 7Uhr festgelegt hat – nachdem alle Gruppen in der Hütte angekommen waren, war es bestimmt auch halb 3 Uhr morgens. Naja, aber irgendwie sind wir dann doch erst gegen 8 oder 9 aufgestanden. Zum Glück. Ich war immer noch total fertig. Leider war der heutige Tag total verkackt. Es hat von Anfang an geschneit und die Sicht war bei null. Aber da wir ja nun mal schon hier waren, sind wir trotzdem losgegangen und haben ein paar Hänge zum Übern gesucht. Am Vormittag haben wir Selbsrettung aus einer Craverse geübt. D.h. was muss ich machen, wenn mein Partner beim Überqueren eines Gletschers in eine Eisspalte fällt. Ok. Ich will nicht in die Details gehen, aber man benötigt eine Menge Werkzeuge und viele viele Seile. Als wir uns dann alles selber mal gerettet hatten und total durcheschwemmt waren, weil es immer stärker schneite, haben wir dann erstmal beschlossen Mittag in der Hütte zu machen. Am Nachmittag sind wir noch mal raus, um Ankersetzen zu üben. Diese Session ging wegen dem Schneefall auch nicht allzu lang. Am Abend hatten wir dann auch noch eine kleine Feier (Graduation-Dinner) mit dem Mitto: Bad-Taste-Party. Mein Bad-Taste kam von einem hässliegen Hawaii-Hemd unseres Mittbewohners. Kathrin hat sich Standesgemäß als David Hasselhoff verkleidet. Die Neuseeland sind voll auf dem schwulen Farmers-Boy-Trip hatte ich das Gefühl.

kathrins total vereiste Klettergurt und Steigeisen:
From Snow Craft III


Und da drueben rechts versuchen wir gerade hoch zu klettern (genannt die Pinnacles):
From Snow Craft III


Kathrin's Gruppe mit dem verrueckten Schotten Martin in der Mitte(gruene Jacke und dicker Bauch):
From Snow Craft III


Am Sonntag sind wir Richtung Pinnacles aufgebrochen, um dort Klettern mit gegenseitigem Sichern zu üben. Dabei klettert man eine Wand und sichert jeweils den anderen Partner. Ist der oben an gekommen, sichert der einen und man klettert zu ihm hoch usw. Das klingt erstmal einfach ist aber mit einer Unmenge an Seilarbeit verbunden. Ich glaube wir für 2 Pitches 1,5h gebraucht, d.h. jeder hat einmal volle Seillänge geklettert (ca. 40Meter) oder so ähnlich. Kathrin und ihre Gruppe hat sich der Bestürmung des Gipfels gewidmet und hat, wie man so sagt, „summited“, d.h. den Gipfel von Mt. Ruapheu sogar bestiegen. Das blieb mir leider verfehrt. Immerhin ist das ein aktiver Vulkan, der letztes Jahr überraschend ausgebrochen ist dabei fast einen Bergsteiger unter sich begraben hat. Da heute noch viel auf dem Programm stand, sind wir auch erst relativ spät wieder nach Auckland gekommen. Mal schaun, welche Berge wir in Bayern und Europa ins Visier nehmen werden in Zukunft. Seit gewarnt…J

Keine Kommentare: