6/26/2005

Veras & Sebastians Abschieds Festa Junina

Brasilien gegen Deutschland könnte der Titel des heutigen Blogs heißen, aber Deutschland unglück (wie ja immer) verloren hat, lohnt es sich nicht noch zu erwähnen. Aber eins soll dann doch noch erwähnt werden. Wir haben uns das Spiel mit zwei Arbeitskollegn von Markus angeguckt in einer Kneipe am Strand von Campêche. Bei uns war es zur Mittagszeit. Deshalb haben wir ausgedehnt MIttaggegessen dabei. Wie man auf dem Bild sieht, gab es nur Fisch. Wenn man mal von dem X-Salada von Marcus absieht. Es gab Talinha. Keine ahnung was das ist. Aber eins bleibt von diesem Essen übrig: ich liebe Fisch. Klingt zwar komisch, ist aber so. Nachdem ich von der Presspappe, die sie in Deutschland Fisch nennen, eigentlich von Fisch geheilt bin, hab ich hier gelernt, wie gut ein Fisch schmecken kann. Es gab dazu noch fritierte und bereits geschälte Garnelen (Schrimps). Für jede Seite des Tische ein Kilo, rund geschätzt. Das könnte man sich glaub in Deutschland nicht leisten. Aber die Rechnung war auch nicht schlecht. 230 Reais für uns 9. Aber für 10 Euro für jeden, kann man sich schonmal 2 Kilo Fisch gönnen. Vorallem haben die Brasilianer garkeine Beilage gegessen (und die gabs reichlich) - nur Fisch!


Fussball im Fischlokal - die beiden Tisch sind mit Essen VOLL

Mir als altem Bäcker ist dann noch in Sinn gekommen für Vera und Sebastian einen Kuchen zu backen. Im Supermarkt haben wir dann Feritgmischungen für schönen Rührkuchen, Muffins, Kouverture und Maracuja Pudding gekauft.
Bei Markus wurde dann schön gekocht und ab gings zum Festa Junina.


Kuchenbacken beim Marcus zu hause

Beim Fest muss man alte Klamotten vom Lande tragen, so tanzen, essen und sich auch so verhalten. Für alle kein Problem. Nur unser Ausländer Marcus aus Osnabrück hatte seine Schwierigkeiten, aber nachdem wir ihn eingewiesen haben, ging das dann auch.


Abschiedsfoto mit Vera und Sebastian ist natürlich Pflicht

Getanzt wurde allgemein sehr viel, genauso wie getrunken. Aber es gehört auch zu so einem Fest eine richtige Hochzeit, die natürlich Vera und Sebastian als Hausherren in spé und Abschiedsgastgeber machen mussten. Dabei wurde auch auf die strikte EInhaltung sämtlicher Regeln geachtet, die zu dem Festa gehören, wie man an dem Stock des jungen Polizisten sehen kann.


Das Hochzeitspaar - geführt vom "Polizisten" mit Stock

6/24/2005

Donnerstags muss auch mal gebloggt werden

Das zumindest kam mir als einzige Ablenkung in den Sinn als mein Mitbwewohner Ricardo mal wieder zeltlagernd mit seiner Gaucho-Dame an meiner Zimmertür förmlich vorbeischwebte.

Warum schreibe ich eigentlich? Wahrscheinlich einfach, um die Zeit tod zu schlagen. Es bewarheitet sich mal wieder. In dieser Stadt gibt es einfach nichts zu machen. Wir hatten vorhin überlegt, ob wir noch ein Donnerstagabendbier zu uns nehmen, so wie in den letzten Wochen zuvor eigentlich immer. Wir haben's nicht gemacht. Uns hat einfach die Möglichkeit gefehlt. Wir könnten in eine Chopperia ("Kneipe" mit doppelten Anführungsstrichen) "Bierbude" oder in eine Straßenlanchonete ("Resturant") gehen. Aber da die Chopperia nur etwas für die Verlierer dieser Stadt ist, die sich Gesellschaft mit teurem Bier erkaufen müssen und wir in der anderen Kneipe schon die letzten Wochen immerzu waren, gabs keine andere Möglichkeit mehr. Das fürchterliche an der Chopperia ist, dass es einfach zu voll dort ist, es in einer Einkaufsgallerie ist und eigentlich nichts los ist, außer dass alle dort sitzen und das nicht schmeckende Bier wortlos trinken.

Was gabs sonst noch die Woche? Ich hatte endlich mal wieder Portugiesisch Unterricht. Privat versteht sich in Jaraguá. Nur ICH will diese Sprache hier lernen. Sie (Marcele) kam sogar in mein Apartamento, um mir Unterricht zu geben. So läuft das halt hier. Gott sei Dank war morgens die Putzfrau da. Einen Tag zuvor hätte ich keinen hier reinlassen wollen.

Morgen gehts dann endlich mal wieder in strändische Gefilde - zurück nach Floripa. Zum Glück hab ich noch eine Mitfahrgelegenheit gefunden. Somit in ich um halb 8 in FLoripa. Mit dem Bus wäre es wohl locker 11 geworden. Am Samstag feiert dann Vera ihren Abschied aus Brasilien - sie hat ihr Jahr bereits rum. Ich hoffe das die Herren Marcus und Markus wenigstens für den Freitag ein paar Alternativen haben, denn sie kennen Floripa eigentlich auch noch nicht. Markus war eigentlich nur zu hause und Marcus war immer bei uns hier im Norden.

Mehr am Montag, dann auch endlich mal wieder bebildert. Schönes Wochenende an alle!

6/21/2005

Portemonnaie wieder da - noch besser

Nachdem sich Ivam, so heißt Forstis Mitbewohner, ans Telefon gehängt hat und von Terminal, über Bekannte bis zum Busfahrer alle angerufen hat, die etwas wissen könnten, hat sich sogar herausgestellt, das das Ding wirlich im Bus geblieben ist. Bis heute lag es im Terminal Velha in Blumenau.

Also hab ich mir gesten einen freien Tag heraus gebettelt und bin heute morgen um 9 nach Blumenau aufgebrochen. Am Rodoviario, der Überlandbushaltestelle angekommen gings zum Terminal Proebe und dann zum Terminal Velha. Die hatte ich vorher ja noch nicht oft genug gesehen. Aber dort stand im Informationshäuschen auch schon eine nette Dame die mir mein Geldbeutel gegeben hat. Es war noch alles drin. Es hat kein müder Heller oder gar ein Ausweis gefehlt. Ich ziehe jeden nur erdenklichen Hut dieser Welt vor diesem Cobrador, dem Buskartenverkäufer des Busses (es gibt immer zwei Leute im Bus hier, aber das ist mal eine andere Geschichte für später).
Danach gings die ganze Tour wieder zurück - durch alle Terminals...

Abends um 4 bin ich wieder in Jaraguá angekommen und hab noch schnell in der Receita Federal validieren lassen. So, mit dieser CPF kann ich jetzt alles nur erdenkliche hier in Brasilien kaufen... Man könnte ja mal mit einem Auto anfangen.

6/18/2005

Churrasco beim Cheffe von Forsti daheim

Nachdem der ganze Tag ja irgendwie bei der Polizei flöten gegangen war, hatten wir beide auch keine große Lust mehr noch alle anderen Clubs Blumenaus auszuprobieren, um vielleicht noch einen Platz zum Verlieren der Digital Kamera zu finden. Deshalb sind wir bei Forstis Chef beim Churrasco geblieben. Das war einfacherer, auch wenn der Tag mich stark an einen Nachmittag im Uderaner Club erinnert hat: jeder trinkt Bier und alle spielen Karten. Das war langweilig.

Wir waren eigentlich noch im Club Cavalo mit meinen zwei Arbeitskollegen und deren Freundinnen verabredet, aber das haben wir dann ausfallen lassen. Wir hätten eh noch heruaskriegen müssen, wo de Club überhaupt ist. Deshalb sind wir dann beim Cheffe geblieben.

Portemonnaie weg - wunderbar

Der Abend fing schon gut an. Mein Bus von Jaraguá nach Blumenau hatte einen Unfall. Gott sei Dank bevor er in Jarguá angekommen ist. Der nächste 50 min später. Belez.

Dann noch kurz durch den Regen in Blumenau zur Kneipe, wo Forsti mit den anderen aus seiner Firma sitzt. Sie waren zu zweit. Na wunderbar.

Nach 2 Bier dann zur Lanchonette fahren lassen, erstmal 3 Caipiras auf den Schreck getrunken und eine große Portion Essen.

Dann um halb 12 gings ins Donna D - Eine schöne Mischung aus Kneipe und Bühnending. Ich hatte leider noch meinen Rucksack mit. Den hat die Bedienung aber lässig hinter die Kühltruhe geklemmt und "Belez" gesagt. Belez.
Nach nochmal ein paar Caipiras auf den nächsten Schreck und weiteren 4 Stunden sind wir dann heim zu Forsti - mit DEM Bus. Ich weiß noch, dass ich versucht habe beim Busschaffner zu bezahlen, es aber dann doch Forsti gemacht hat. Das ist die letzte Szene in der ich und mein Portemonnaie noch eins waren. Danach habe ich es wahrscheinlich auf dem Sitz oder irgendwo sonst verloren. Das war dann nicht mehr so belez. Aber ich kann mir auch einfach nicht vorstellen, dass es mir aus der Tasche gefallen ist auf den letzten 100m bis ins Haus.

Leider war noch relativ viel Kohle, mein ISIC-Ausweis, Stud.-Ausweis, meine Buskarte für Floripa (die sehr sehr viel Arbeit war) und mein brasilianischer vorläufiger Ausweis drin.

Am nächsten Tag hat dann gleich der Mitbewohner von Forsti überall herum telefoniert, und wir haben unsere Gedanken gesammelt um uns zu konzentrieren, um den Abend nach zu vollziehen.
Wir haben sogar die Nummer des Busfahrers herausbekommen und mit seinem Sohn reden können. Leider war er aber noch nicht da.
Danach sind wir dann zur Polizei, um eine Vermisstenanzeige aufzugeben, denn die brauche ich, um mir einen neuen Ausweis zu besorgen.

"Der Teufel scheißt immer auf den gleichen Haufen."

6/14/2005

Projekt total verwirgt

Heute wurde mir, nachdem ich ein kleineres Problem mit dem zuständigem Server-Großmeister hatte, offenbart, dass ich jetzt sämtliche Sicherheit aus dem WebService entfernen soll. Das war fast der Todesschlag für mein Projekt. Das Projekt war von Anfang an eigentlich völlig auf Sicherheitsaspekte ausgelegt. Die Begründung war, das WEG kein Geld weiter aufbringt, um die unfähige Softwareschmiede in São Paulo mehr Geld zu bezahlen. Die sollen den Klienten meines WebService in Java für den PDA programmieren, kommen aber leider mit den ganzen Sicherheitsbeschränkungen, die ich in den Service eingebaut habe nicht zurecht.
Das ist sowohl rechtlich als auch ökonomisch ein gutes Beispiel für Brasilien. Es beginnt mit einem Vertrag zwischen Zulieferer (Software-Schmiede in São Paulo) und Abnehmer (WEG S.A.). Es wird einfach nur ausgemacht, dass ein Programm geliefert werden soll. Wahrscheinlich wird noch nicht mal der Preis fixiert. Somit kann der Zulieferer mitten im Projekt sagen, dass er mehr Geld braucht. Das ist einfach nicht zu fassen.

Allerdings konnte ich dann doch den einen oder anderen Sicherheitsaspekt noch vor dem Rotstift retten und so wird wenigstens ein Teil implementiert und ich werden dem Zulieferer in São Paulo etwas behilflig sein, damit schneller und billiger für WEG wird. Unvorstellbar...

100 Tage in Brasilien

Laut Forsti's Berechnungen sind wir heute schon den 100.Tag hier in Brasilien. Wie die Zeit vergeht...
Dann ist also schon fast ein Drittel rum. Man man man. Und bis jetzt nur den Süden Brasiliens und Foz de Iguaçu gesehen. Das muss sich ändern.
Das Prkatikum geht zum Glück auch nur 1,5 Monate. Danach dann nochmal fast 5 Monate studiert und die absolute Freiheit hier in Brasilien beginnt mit 2 Monaten durch das Land reisen.

6/13/2005

Churrasco bei mir zu Hause

An diesem Morgen haben wir jeden Schluck des fürchterlichen Bieres "Antartica" gespührt, den wir am Abend zuvor getrunken hatten - sowohl Forsti als auch ich.
Da Marcus und Forsti bei mir geschlafen haben und Ricardo mein eigentlicher Mitbewohner am Freiatg Geburtstag hatte, haben wir ein Churrasco gemacht. Wir sind also in den Supermarkt gefahren, denn dort haben sie schon fertig portionierte Schweine und Rinder. Drei Freunde von Ricardo waren auch noch hier. Sodass sich das Rind schon gelohnt hat. Wir waren ja schließlich zu 7. Noch ein paar Bier (kein Antartica, sondern Brahma) mitgenommen und schon konnte der gepflegte Frühchoppen mit Bier und Gegrilltem beginnen.


Die ganze Frühchoppen-Gemeinde

Die Essensweise ist auch etwas anders, als man das von Deutschland kennt. Hier wird einfach mal ein großes Stück Fleisch am Stück gegrillt - und davon recht viele - und anschließend direkt neben dem Grill in kleine handliche Stücke geschnitten und gleich per Hand in den Mund gegessen. Das spart den ganzen Stress mit Tellern, unnötigem Salat bzw. überhaupt einer Beilage. Der Brasilianer ansich mags halt lieber pur (und auch mal fast roh, aber das ist eine andere Geschichte).


Der Grill ist fest im Haus integriert

Eine andere Spezialität hier sind gegrillte Hühnerherzen (coração de frango). Sie schmecken erstaunlicherweise weder zeh (zumindest die meisten) noch ekelhaft. Sie sind wirklich schackhaft. Ich hatte das für die Sensation gehalten, aber Kathrin hat mich aufgeklärt, dass es die auch in Deutschland gibt.


Coração de frnago - alle greifen sofort zu

6/12/2005

"ufs fescht" - Ball des Schützenvereins "Baependi"

Da Wilson Bruch "Bruchi" der Schützenkönig und Präsident des Schützenvereins "Baependi" ist und auch noch bei mir in der Abteilung arbeitet, waren wir am Samstag zum großen Schützenball in Jaraguá eingeladen.

Er begann standesgemäß mit einem großen Umzug durch die Straßen Jaraguá's. Es kam mir wirklich wie Kirmes in Deutschland vor. Marschieren konnte auch hier keiner. Also alles wie in Deutschland.


Umzug durch die Straßen

Nur die Idee mit dem zusammengebauten Doppelfahrrad ist einsame Spitze. Das hat das Warten auf den Beginn des Zuges deutlich erleichtert (Wir mussten 1 Stunde auf die Band warten - üblich hier in Brasilien). In der Mitte ist eine Zapfanlage mit einem 50l Fass Bier. Die Brasilianer wollten das schöne gezapfte Bier garnicht trinken, weil es nicht die sonst üblichen -5°C hatte. Umso mehr für uns.


Das Bierfahrrad - einsame Spitze

Der Einmarsch wurde durch Kanonenschüsse und Feuerwerk begleitet, wie sich das gehört für ein zünftiges Schützenfest.

Im großen Festsaal angekommen, sollte das große Besäufnis beginnen.


Unser Tisch - der Kegelverein (in grün) des Schützenvereins

Natürlich gehört dazu erstmal eine ordentlich Stärkung in Form von purem Fleisch. Zum Glück aber auch das ein oder andere Salatblatt...


Der Deutsche scheitert wie immer an Buffet - erst recht am kostenlosen

Wir brauchten den ganzen Abend nicht viel portugiesisch sprechen. Unser Deutsch war ausreichend. Es waren fast nur ältere Leute da, die noch Deutsch können oder können wollen und lernen, wie Bruchi, der gerne mal 2 Wochen in den Süden Deutschlands fährt, wenn nicht gerade Fußballweltmeisterschaft in Deutschland wie nächstes Jahr ist, denn dann ist es auch für gut verdienende Brasilianer zu teuer.


Wilson Bruch - der "Gastgeber und Arbeitskollege"

Naürlich konnte sich es Fortsi nicht verkneifen seine Trompete mitzunehmen und somit hat wenigstens einer von uns die älteren Leute auch nachts um 4 noch bei Laune und auf den Beinen gehalten.


Nachts um 4 - wie in Dörna für Forsti

Um halb 5 als nun wirklich alle wegwaren hat uns dann so ein abgedrehter brasilianischer Anwalt nach Hause gefahren. In welchem Zustand er war brauch ich wohl nicht zu sagen um die Uhrzeit. Aber das macht ja hier nix. Er musste nur noch kurz den Talar von der Rückbank in den Kofferraum räumen und schon konnte die Fahrt durch Jaraguá beginnen.


Noch schnell den Talar vom Vormittag im Auto verstaut

6/04/2005

Nur weg aus Jaraguá

Joinville als Ausflugsziel hatte sich ja letzte Woche schon als gut herausgestellt. VOn daher haben wir uns dieses Mal das komplette WE dafür Zeit genommen.

Am Freitag sind wir (Marcus, Forsti, Anne und ich) etwas von Kneipe zu Kneipe gezogen. Am Ende sind wir dann um 1 in der Rutaka gelandet. Dort waren Marcus und ich bereits letzte Woche. Natürlich waren diese Woche keine Menschen da, sodass wir nach 2 Caipiras wieder heim sind. Gewohnt haben wir natülrich wieder standesgemäß in der Pousada Schulz.

Der Samstag war diesmal ruhiger als gedacht. Markus ist zu uns gestoßen und wir sind nach São Francisco do Sul gefahren; der drittältesten(?) Stadt Brasiliens. Sie hat einen weltberühmten Hafen. So sah es da auch leider aus. Sie hatte zwar einen schönen Stadtkern, der auch wieder restauriert wird, allerdings waren die Seitenstraße menschenleer und nicht sehr schön.

Am Abend haben wir uns wieder mit Anne getroffen. Sie soll sich ja nicht beschweren, dass wir sie nicht oft genug besucht hätten. Markus ist lieber in der Pousada geblieben. Er mag die frische Luft doch in letzter Zeit nicht ;-) Wir waren dann in einem Mexikaner. Dem ersten für uns hier in Brasilien. Das Essen war auch wirklich lecker. Es gab Tacos, die man sich am Tisch selber zusammen basteln musste. Das war für den faulen Deutschen ansich schwierig, aber man hat dadurch mal etwas langsamer und weniger gegessen.

Danach haben wir wieder Kneipenrodizio gemacht und sind dann auch nicht allzu spät wieder in die Pousada zurückgekehrt!

Sonnatg war wieder iner dieser beschissenen "So, und jetzt müssen wir wieder alle zurück nach Hause, wo die Arbeit auf uns wartet"-Tage. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

5/26/2005

Heute wird Kultur gemacht

Neuer Tag, neues Glück. Heute sollte endlich in voller Besetzung mal etwas Kultur mitgenommen werden. Deshalb gings, nachdem sich Markus einen Bruchteil seinens 10 Kilo Essensgebäck zu Sandwichen zusammen geschmiert hatte, gleich zum Zug.


Dieses Retual fand jeden Morgen statt

Wir wollten eigentlich zur nächsten Stadt (Paranaguá) mit dem Zug fahren. Das soll sehr schön sein, da man direkt an Schluchten vorbeifährt, aber leider waren wir mal wieder zu spät... Keine Plätze mehr. Markus hat erstmal ein Sandwich gegessen...

Wir haben dann halt wieder im Hostel(Jugendherberge) eingescheckt, haben das zweite Frühstück eingenommen und sind das ganze Wochenende in Curitiba geblieben. Besucht haben wir den Botanischen Garten, die Universidade Paraná und das Oskar Niemayer Museum - den "Architekten" der Hauptstadt Brasilia.

Der Botanische Garten gleicht allerdings eher einem normalen Gewächshaus eines handelsüblichen Blumenverkäufers. Man muss ihnen aber zumindest den Gedanken zu Gute halten. Lässt sich nicht jede Stadt einfallen.


Der schönste Blick im Botanischem Garten

Die Universität war das einzige, was im Zentrum neben den alten Kolonialhäusern noch recht antik war. Es hatte zumindest den Hauch des Flairs einer Universität, wie Ilmenau es auch hat...


Universität Paraná in Curitiba


Hörsaal der Universität Paraná - Wie Ilmenau, oder nicht?

Leider war das Oskar Niemeyer Museum wieder das üblich brasilianische Konglomerat aus Touristenattraktio, Kunst und Selbstdarstellung. Im Inneren befanden sich einfach lieblos zusammengestellte Kunstobjekte, die weder in anbetracht der Jahreszahl ihrer Schaffung noch in der Kunstgattung oder gar der künstlerischen Klasse einen gewissen Zusammenhalt zeigten.
Die beiden auf einander liegenden "Schalen", sind begehbar und beinhalten einfach einen leeren Raum, der überseht ist mit lieblosen weißen Wänden, Mülleimern und Sitzmöglichkeiten.
Aber von außen doch ganz schön anzusehen.


Oskar Niemeyer Museum von Curitiba

5/25/2005

Endlich in einem anständigem Hostel eingescheckt

Am Morgen des Freitages haben wir so schnell wie möglich dieses Objekt verlassen - ohne zu duschen etc. Wir wollten nur weg. Danach haben wir auch nach endloser Suche eine Jugendherberge gefunden. Die war sauber, gut riechend usw...
Die beiden anderen Jungs kamen dann auch noch (Forsti, Markus). Somit stand dem Wochenende nichts mehr im Wege.
Abends sind wir aber wieder in einer Karaokebar hängen geblieben. Das scheint uns irgendwie zu verfolgen.

5/24/2005

Der Donnerstag sollte dem Hotel suchen geopfert werden

Am Feiertag "Curpo Christi" (Donnerstag) sind wir beiden dann gleich nach Curitiba aufgebrochen. Nach 2 Stunden Busfahrt und weiteren 2 Stunden Hotelsuche, haben wir endlich etwas gefunden. Obwohl ich mir immer noch nicht sicher bin, ob man das wirklich Hotel nennen konnte. Es war das mit Abstand dreckigste, hässlichste und auch stinkendste Hotel am Platz - und das soll etwas heißen in Brasilien. Es hat dann auch nur 10 Reais (3 Euro) pro Nacht und Mann gekostet. Das sagt dann schon alles. Wir hatten sogar mit dem Gedanken gespielt mit Klamotten zu schlafen, weil es einfach so abstoßend war - alles.


Hotel Victoria - das erste am Platz - der Innengang lässt noch besseres erhoffen


Mein Bett - man beachte das Fühstück für 1,5 Reais

Abends ging leider wegen dem Feiertag nicht mehr viel. Zum Schluss sind wir in einer Karaokebar gelandet.

5/23/2005

Langes Wochenende beginnt in Joinville

Am langen Wochende wegen "Curpo Christi" haben Marcus und ich uns bereits am Mittwochabend in Joinville getroffen, der Stadt, wo Anne wohnt. Die anderen konnten nicht, weil sie eine Hochzeit (Forsti) hatten, nach São Paulo fuhren (Anne) oder immer noch leicht schwächeln (Markus).
Die Nacht haben wir in der Pousada "Schulz" verbracht. Es war sehr gemütlich. Zumindest gemütlicher als das erste Hotel von Curitiba (Aber davon sollten wir zu diesem Zeitpunkt noch nichts ahnen).


Pousada Schulz

Am Abend haben wir uns mit den Kumpels meines Arbeitskollegen Egard getroffen, der aber leider nicht konnte. Wir waren also auch ohne weitere deutsche Unterstützung 6 Mann. Wir sind in ein Tanzlokal gegangen. Aber den Namen habe ich bereits vergessen. Das lag aber diesmal nicht am Alkohol.
Dort war es ganz schön. Es hat eine Band gespielt, die ganz zufriedenstellend war...

5/20/2005

Clubausweise raus!

Mir ist gerade aufgefallen, dass ich ja noch garnicht meinen persönlichen Mitarbeiterausweis gebloggt. Das wird an dieser Stelle natürlich nachgeholt.



Für alle Unentschlossenen vielleicht Brasilienbesucher sei an dieser Stelle auch gleich mal ein Bild von Markus mit dem besten Bier aus Brasilien präsentiert. Es nennt sind sich natürlich ganz brasilianisch "Eisenbahn".



Die Woche stand ganz im Zeichen, des Langsamwerdens. An der Arbeit habe ich gemerkt, dass ich einfach zu schnell arbeite. Alle anderen machen gemacht hin, lassen sich nichts anmerken und machen die Dinge vorallem genauer. Sie nehmen sich einfach Zeit für alles. Das habe ich mir diese Woche beigebracht. Nach den 5 Semestern Ilmenau mit wer weiß wie vielen Semesterwochenstunden, weiß man auch nicht, was arbeiten wirklich heißt. Jetzt weiß ich es.

Im Zuge der Strategie "schläfrieges Wiesel", konnt ich dann auch gleich am Abend einen Gang zurück schalten und mir ein Buch zur Hand nehmen. Die Entscheidung viel nicht zögerlich auf "Neue Vahr Süd" von Sven Regener. Die letzten Seiten wurden gestern Abend vernichtend geschlagen und ein neues Buch wartet auf mich. Nur leider kann ich mich noch nicht so recht entscheiden. Wahrscheinlich Cervantes' "Don Quijote". Diesmal nicht so schmale Kost. Daran werde ich dann hoffentlich etwas länger sitzen.

5/18/2005

Zur Abwechslung mal wieder Blumenau

Auch dieses Wochenende hat es uns mal wieder nach Blumenau verschlagen. Mit uns sind diesmal nicht nur Marcus, Forsti und ich, sondern auch Anne gemeint. Markus ist leider immer noch krank und kann deshalb nicht.
Am Freiatg haben wir uns alle im NeumarktShopping in Blumenau getroffen. Dort ist Forsti eigentlich jeden Freitag mit seinen Arbeitskollegen zum Bier verabredet. Mit Bier ist hier auch ein 0,55l Fassbier gemeint, was auch noch gut schmeckt. Das ist sehr selten Brasilien. Ich glaube deshalb ist Forsti nach Blumenau bzw. in diese deutsche Region gekommen.
Wir konnten leider nur 2 von Forstis Kollegen überreden mit ins Observatorium zu kommen.
Geschlafen wurde natürlich wieder im Hotel Herrmann.
Im Observatorium war auch einiges los. Die Msuik war am Anfang wie immer sehr brasilianisch und auch gut. Aber die zweit Band, die intoniert hat, war einfach nur furchtbar. Wir haben dann nachdem die Flasche Wodka alle war auch den Rücktritt angetreten. Mann muss es ja nicht immer übertreiben.

Am Samstag sind wir noch schön zum Kaffee im Caféhaus Gloria eingekehrt. Dort musste man wieder vorsichtig sein, was man sagt, denn die älteren Herren und Damen konnten noch richtig gutes Deutsch. Auch wenn man gemerkt hat, dass sie sprechen wie ein 10jähriger. Sie kennen einfach die neuen Worte nicht.

Die leckeren "deutschen" Torten haben wirklich gut geschmeckt

Auch hier konnte man wieder Rodizio bestellen - 15 Reais. Das war uns aber doch zu viel des Guten. Es reicht auch mal ein Stück Kuchen.


Da sitzen sie im CafeHaus Gloria in völliger deutscher Glücksehligkeit

Am Abend hat uns Anne verlassen und wir haben uns mit Edgard und seinem 96jährigen Mitbewohner getroffen - im Rodizio de Pizza Restaurant.
Danach sind wir ins SUB zur 80iger Jahreparty. Dort war es irgendwie recht komisch. Wir haben den Altersdurchschnitt mindestens um 15 Jahre gedrückt.
Leider musste Forsti noch zwischen 4 und 6 am Busterminal auf seinen Bus warten, weil er da irgendwas verwechselt hat mit den Abfahrtszeiten.

5/15/2005

Einmal muss auch mal ausgespannt werden

Heute an diesem trostlosen, weil sehr sonnigen Sonntag in Jarguá weit weg vom Meer und Strand habe ich mir frei genommen - Frei von jeglichen Aktivitäten. Deshalb bin ich gestern auch schon aus Blumenau wieder gekommen - mal davon abgesehen, dass eh nichts mehr los war.
Aus diesem Grunde hatte ich heute Zeit meinen WebBlog endlich um ein paar Bilder zu erweitern. Ihr braucht nur jeweils auf die Bilder klicken und gelangt so zur Gallerie, wo dann alle Fotos aufgeführt sind.

Dann wünsche ich allen eine schöne Woche.

STEVE

Brasilien ABC: (D)usche

Das wohl erscheckenste und gefährlichste Zusammentreffen findet täglich in jedem Haushalt aufs neue statt. Zugezogene wie Brasilianer selbst nehemn die Gefahr einfach nicht ernst genug. Aber sie besteht. Es ist die Dusche, die uns hier die meiste Angst bereitet. (Mal abgesehen von den Vira-latas)



Wie man auf dem Foto sieht, ist es einfach nur ein Boiler, der direkt auf dem Duschkopf angebracht ist. Das Gerät arbeitet irgendwie mit Druck. Auf jeden Fall wird es von 5,5 kW angetrieben - ein herkömmlicher Elektroherd in Deutschland saugt 4kW. Das sagt eigentlich schon alles. An der Oberseite sind alle Varianten immer nur mit einer Listerklemme mit der Steckdose verbunden, sodass auch immer noch mindestens 2cm unisolierter Draht kurz über der Dusche verläuft. Die Steckdose ist dann auch gleich am Ende der Stange des Duschkopfes. Ein weiter Punkt zum Nachdenken ist der Preis. Gerdae einmal 20 Reais (6 Euro) kostet dieses Wunderwerk der Brasilianischen Technik. Man kann die Temperatur nur mittels 3 Stufen wählen: Aus, normal und heiß. In allen Reiseführern wird darauf hingewsiesen, dass man das Umschalten nicht während des Duschens machen sollte. Dieser Gedanke macht mir jedes Mal wieder Angst, wenn ich zwischen den Stufen wie wild umherschalte...

Observatorium (de novo)

Gestern Abend war mal wieder Blumenau angesagt. Ein Freund von Egard - meinem Arbeitskollegen - hat dort im Observatorium gefeiert, dass er die Firma gewechselt hat. Das soll hier sehr populär sein.
Forsti war natürlich auch mit von der Party. Außerdem waren noch Christiano aus Joinville und ein paar andere Kumpels von Egard dabei, wobei ich schon sämtliche Namen vergessen habe.
Es war mal wieder sehr witzig, obwohl diesmal die erste Handlung wieder im Bestellen einer Flasche Smirnoff bestand. Diesmal habe ich mich aber sehr zurück gehalten. Nur Christiano hatte es dann völlig erlebt. Die Band hat mal wieder das übliche brasilianische Potporie aus The Doors und brasilianischer Eingeborenenmusik gespielt. So langsam kann ich mich sehr für diese Art begeistern. Die brasilianische Musik scheint doch einige sehr rare Kostbarkeiten in der Schublade zu haben, die es gilt entdeckt zu werden.
Nach einer wilden Tour durch Blumenau, die das Ende des Abends einläuten sollte, haben wir dann auch Forsti noch heil zum Bus gebracht und ich bin wie immer im Hotel Herrmann eingekehrt.

Die anderen beiden Marc(k)us'e sind beide krank, wobei Marcus nur erkältet ist und Markus irgendetwas hat. Er weiß es nicht. Die Ärzte wissen es nicht. Keiner weiß es.
Ich hoffe nur, dass die beiden sich bald erholen und wieder zu uns stoßen können. Ansonsten müssen wir das Land hier noch in Unterzahl erobern.

5/13/2005

Gestatten? Herr Lehmann!

Die berühmteste Szene der vergangenen Kinoepoche bei der Frank Lehmann einer wilden Mischung aus Hund und Alkoholiker gegenübersteht und aus dem Leander Haußmann's "Herr Lehmann", ist wohl jedem all zugut bekannt.
Diese Szene scheint der Alptraum für mich hier in Brasilien zu werden. Ich habe diese Zusammenkunft schon so viele Male in Wirklichkeit erlebt, dass ich langsam anfange paranoid zu werden. Es ist immer das gleiche: Ein Vira-lata (Straßenköter) kommt ungebremmst auf mich zu und stoppt in dem Augenblick, als unsere Blicke sich treffen, wobei mein Blick meist von Angst und Schrecken als von Entspannung geprägt ist. Zudem passiert dies, wie im Film, meist nachts oder Morgengrauen, was die Sache nicht unbedingt entspannt. Meistens endet die Geschichte nicht wie im Film, sondern ich gebe als schlauere Gattung nach und wechsele einfach die Straßenkreuzung.

Nur gut, dass mein Arzt von einer Tollwutimpfung abgeraten hat: "Geh einfach den Tieren aus dem Weg." Wenns so einfach wäre...